
Was passiert, wenn ich als Gestalterin versuche, mit etwas zu arbeiten, das von außen fast seelenlos wirkt?
Eigentlich arbeite ich analog. Meine bisherigen Projekte waren körperlich, greifbar, real – mit Marzipan, mit menschlichem Haar, mit Modellen, die soziale Situationen reflektieren.
Die Entscheidung, mich mit künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen, kam also nicht aus reiner Technikbegeisterung – sondern aus Neugier.
Ich wollte mich dem vermeintlichen „Feind“ stellen. Was passiert, wenn ich als Gestalterin versuche, mit etwas zu arbeiten, das von außen fast seelenlos wirkt?
Es geht dabei grundsätzlich um die Frage, ob Werke, an deren Entstehung KI beteiligt ist, überhaupt als künstlerische Eigenleistung gelten dürfen. Auch ich merke, dass ich mich innerlich distanziere, wenn ich höre, dass KI beteiligt ist. Irgendwie werte ich das Ergebnis ab. Von außen ist es schwer zu erkennen, wie viel gestalterische Arbeit tatsächlich in einem solchen Werk steckt.
Jetzt habe ich KI für ein umfangreiches Projekt genutzt. Was als neugieriges Experiment begann, entwickelte sich zu einer intensiven Phase kreativen Schaffens.
Am Ende war es ein Lernprozess – nicht nur technisch. Ich habe gemerkt: KI kann ein Werkzeug sein. Sie liefert Bilder – oft aber keine guten Ergebnisse mit vielen Fehlern und ohne Aussage. All das bleibt meine Aufgabe als Künstlerin.
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